2015 Konzertreise nach Kirchschlag b. Linz

Aufmerksame Leser unserer Seiten werden bemerkt haben, dass dies unsere Partnergemeinde mit einen recht aktiven Musikverein ist.

Es stand das Gemeindejubiläum an, welches von beiden Gemeinden in Kirchschlag begangen werden soll. Wir ließen es uns deshalb nicht nehmen mit einer möglichst vollzähligen Truppe zu erscheinen und in unserem Windschatten befanden sich noch ein paar treue Fans und Angehörige.

Gut gelaunt bestiegen wir den Bus und nachdem jeder seinen Ratschpartner gefunden hatte auf auf den Weg. Ein paar Scherzchen, ein paar Witze, nette Gespräche und hier und da auch etwas mentale Augenpflege. Ein kurzer Stop und eine gescheite Brotzeit, so näherte sich unser Ziel besonders freundlich. Annettes Lollie Cookie Popcakes erfreuten sich großer Beliebtheit, besonders wenn man neben ihr sitzen darf.

Auf den letzten Metern wird Kriegsrat gehalten und beratschlagt wie man die Gäste überrascht und bei vielen Köpfen verwundert es nicht, dass auch eine umsetzbare Idee geboren wird.

Über Schleichwege erreichen wir einen Nebenzufahrt zum Dorf, nehmen Aufstellung in Marschformation und schicken unseren Späher Gerhard voraus. Alle Kirchschlage blicken gespannt in die erwartete Ankunftsrichtung, die recht weit einsehbar ist. Die müssten doch schon schön langsam kommen, dachten sich wohl einige aus dem Empfangskomitee.

Wir verhielten uns natürlich leise und begannen mit unserer Musik erst in sichtbarer Reichweite - diese Überraschung war gelungen. Alle mussten sich nun umwenden und wir konnten die lachenden Gesichter sehen. Selbst dem Lachen nahe spielt es sich natürlich doppelt so schwer.

Nach Fahr, Begrüßung, Bezug der ansprechenden Zimmer in der Landwirtschaftsschule wurde sich etwas frisch gemacht und leichte Bekleidung übergestreift. Der Tag war zwar nicht mehr ganz jung, aber es stand wie immer der nichtöffentliche Teil des Abends bevor, der in Kirchschlag beim Maurerwirt sein Ende findet. 

Da wird auch in loser Form musiziert und wer es braucht, lehnt ein Notenbüchlein an sein Glas oder schaut dem Vordermann über die Schulter. Kurzweilig und lustig ist es allemal - zumindest bis Vorstand oder Dirigent zum Rückzug blasen, denn für den nächsten Tag ist Leistung gefordert.

Kultur, Geschichte und Informationen gepaart mit geselliger Gemütlichkeit sollte uns den Tag bei einer Stadtbesichtigung von Linz verkürzen. Eine sehr schöne, saubere und aufgeräumte Stadt an der Donau, die wir teils zu Fuß oder mit dem Turi-Bähnle unsicher machten. Nicht zu sehr verausgaben, denn ein langer Abend stand noch bevor. 

Nach offizieller Begrüßung, Austausch von Gastgeschenken und der Revue der Partnerschaftsgeschichte begeisterten uns die Kirchschlager Musikanten mit bekannten musikalisch akkuraten Art. Sie gestalteten den ersten Teil des Abends bis hin zu einer kleinen Pause für Musiker und Gäste unter denen sich auch zahlreiche Ehrengäste befanden.

Die Zeit wird natürlich immer für den Um- und Aufbau des Orchesterwechsels genutzt. 

Für die zweite Hälfte des Abends waren wir zuständig. Nein, diesmal kein Klavier, keine Violinen oder andere Streicher, nein, diesmal hat unser Gager das Alphorn ausgepackt zu dem wir auch ein passendes orchestrales Stück hatten. Es ist schon immer so eine Mischung aus Lässigkeit und Spannung was die andere Kapelle neues auspackt und es wird natürlich auch registriert was man für sich nutzen kann.

Die Gemeinschaftsstücke beider Kapellen zusammen beschlossen dann den Abend - vor dem nichtöffentlichen Teil natürlich.

Am nächsten Morgen, Sonntag, gab es noch einen Frühschoppen bevor die Heimreise anzutreten war. Die witzige Gemeinschaftsmoderation war ebenso Programm wie die Gemeinschaftskonzertstücke.

Eine lehrreiche Erfahrung durfte ich, der Textverfasser, machen. 

Die Stimmen wurden platzmäßig sortiert und die jeweiligen Musiker mussten aus Platzgründen Notenständer und Blatt gemeinsam nutzen. Das war für mich als Anfänger gar nicht so einfach. War ich doch gewohnt alleine in mein, mit vielen Farben und Hinweisen versehenes Blatt zu schauen, hatte ich nun mehrere Probleme zugleich.

Zunächst ein Kirchschlager Blatt ohne Markierung von Tonart- oder Rhythmuswechseln und ebenso fehlten mir die Markierungen zu Wiederholungen und Sprüngen. Doch das war noch das Wenigste. Mein Kirchschlager Mitspieler drehte den Notenständer so, dass er besten Frontalblick auf das Blatt hatte wogen ich von der Seite eigentlich kaum mehr was sah. Meinen Einwand erwiderte er. Er müsse das Blatt sehen, denn er spielt nun nach 3 Jahren Unterricht in der Kapelle neu. Er könne sich nicht leisten wieder einen falschen Ton zu spielen, denn von der letzten Probe musste er deshalb abbrechen und zum Üben nach Hause gehen. Ok! Andere Länder, andere Sitten. Ich hatte vor knapp einem Jahr mit dem Unterricht begonnen und hoffte nun, dass ich nicht den Weg nach Hause zu Fuß antreten muss.

 

Ein schöner Ausflug ging zu Ende und wir waren wieder einmal stolz, wie vernünftig und gesittet unsere Jugendlichen sein können - mit allem durchweg vorzeigbar.

 

Vielen Dank liebe Kirchschlager

 

Eure Meederer Freunde


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